Überblick über Immunisierung - Überblick über Immunisierung - MSD Manual Ausgabe für Patienten (2024)

Eine Immunisierung (Impfung) ermöglicht es dem Körper, sich gegen Krankheiten, die von bestimmten Bakterien und Viren verursacht werden, zu wehren.

Immunität (die Fähigkeit des Körpers, sich gegen Krankheiten zu verteidigen, die durch bestimmte Bakterien oder Viren verursacht werden) kann natürlich auftreten (wenn Menschen Bakterien oder Viren ausgesetzt werden) oder vom Arzt durch eine Impfung erreicht werden. Wenn eine Person gegen eine Krankheit geimpft wurde, ist sie meist vor einer Ansteckung geschützt oder erkrankt nur leicht an der jeweiligen Krankheit. Da jedoch kein Impfstoff zu 100Prozent wirksam ist, kann man trotz einer Impfung krank werden.

Dank Impfstoffen ist es gelungen, schwere Krankheiten zu verhindern und die Gesundheit von Personen weltweit zu verbessern. In Gegenden und Ländern, in denen Impfstoffe regelmäßig angewendet werden, sind viele Krankheiten, die einst weit verbreitet waren bzw. tödlich verliefen (wie z.B. Kinderlähmung und Diphtherie), heute selten oder gut unter Kontrolle gebracht worden. Eine Krankheit, die Pocken, konnte durch Impfungen vollständig eliminiert werden.

Für viele ernstzunehmende Infektionen stehen jedoch noch keine wirksamen Impfstoffe zur Verfügung. Dazu zählen die meisten sexuell übertragbaren Infektionen (wie z.B. HIV-Infektion, Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien), durch Zecken verursachte Infektionen (wie Lyme-Borreliose) sowie viele Tropenkrankheiten (wie z.B. Chagas-Krankheit).

Seit Oktober2023 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die breite Anwendung der Malariaimpfstoffe RTS,S/AS01 (RTS,S) und R21/Matrix-M bei Kindern in Malaria-Endemiegebieten mit mäßiger bis hoher Übertragung von Plasmodium falciparum. Die Malaria-Impfung ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Malaria, die jedes Jahr Hunderttausende von Todesfällen verursacht, hauptsächlich bei Kindern in Afrika. (Siehe WHO: Malaria vaccine implementation programme.)

Die Impfempfehlungen sollten unbedingt befolgt werden. Das ist sehr wichtig, sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die Gesundheit der eigenen Familie und der Personen innerhalb der Gemeinschaft. Viele der durch Impfung vermeidbaren Krankheiten werden leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Und viele von ihnen kommen in den Vereinigten Staaten noch vor und sind in anderen Gegenden der Welt sogar weit verbreitet. Diese Erkrankungen können sich unter ungeimpften Kindern rasant ausbreiten. Dank der modernen Reisemöglichkeiten können Kinder damit in Kontakt kommen, selbst wenn sie in Gebieten leben, in denen diese Krankheiten normalerweise nicht vorkommen.

Die Impfstoffe, die heute verfügbar sind, sind hochwirksam und haben selten Nebenwirkungen.

Immunisierungsformen

Es gibt 2Immunisierungsformen:

  • Aktive Immunisierung

  • Passive Immunisierung

Aktive Immunisierung

Bei der aktiven Immunisierung werden Impfstoffe eingesetzt, die die natürliche Abwehrkraft des Körpers (das Immunsystem) anregen. Impfstoffe sind Arzneimittel mit einem der folgenden Bestandteile:

  • Nicht infektiöse Fragmente von Bakterien oder Viren

  • Eine normalerweise schädliche Substanz (Toxin), die von einem Bakterium produziert, aber entgiftet wurde–Toxoid genannt

  • Abgeschwächte (attenuierte) vollständige Lebendorganismen, die keine Krankheit verursachen

Das Immunsystem des Körpers reagiert auf einen Impfstoff, indem es Substanzen produziert (wie Antikörper), die die spezifischen Bakterien oder Viren, die in dem Impfstoff enthalten sind, erkennen und angreifen. Immer, wenn eine Person dem jeweiligen Bakterium oder Virus ausgesetzt ist, produziert der Körper automatisch diese Antikörper und andere Substanzen, um eine Erkrankung zu verhindern oder ihren Schweregrad zu verringern. Der Vorgang, einen Impfstoff zu geben, wird Impfung genannt, wobei auch häufig der allgemeinere Ausdruck Immunisierung gebraucht wird.

Folgende sind Impfstoffe, die abgeschwächte Lebendorganismen enthalten:

Wussten Sie ...

  • Impfstoffe regen eigentlich nur die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers an (das Immunsystem).

Passive Immunisierung

Bei der passiven Immunisierung werden Antikörper gegen einen bestimmten infektiösen Organismus (oder das von einem Organismus gebildete Toxin) direkt verabreicht. Diese Antikörper werden aus verschiedenen Quellen gewonnen:

  • Aus dem Blut (Serum) von Tieren (normalerweise Pferden), die Kontakt zu einem bestimmten Organismus oder Toxin hatten und Immunität entwickelt haben

  • Aus dem Blut, das von einer großen Anzahl von Personen gesammelt wurde– sogenanntes Human-Immunglobulin

  • Von Personen, die bekannterweise Antikörper gegen eine bestimmte Krankheit haben (das heißt Personen, die geimpft wurden oder sich von der Krankheit erholen)–sogenanntes Hyperimmunglobulin–, weil sie eine höhere Konzentration von Antikörpern im Blut haben

  • Aus Antikörper produzierenden Zellen (normalerweise von Mäusen), die in einem Labor gezüchtet wurden

Passive Immunisierung wird angewendet bei Personen, deren Immunabwehr nicht adäquat auf eine Infektion reagiert, oder bei Personen, die an einer Infektion erkranken, bevor sie geimpft werden konnten (zum Beispiel nach dem Biss eines Tiers mit Tollwut).

Eine passive Immunisierung kann auch dazu dienen, einer Erkrankung vorzubeugen, wenn ein Kontakt mit dem Erreger wahrscheinlich ist und der Betroffene nicht genug Zeit hat, eine Impfreihe zu bekommen oder abzuschließen. Zum Beispiel kann einer Schwangeren, die keine Immunität gegen das Windpockenvirus hat, ihm aber ausgesetzt war, eine Lösung verabreicht werden, die ein Gammaglobulin gegen das Windpockenvirus enthält. Das Windpockenvirus kann das ungeborene Kind schädigen und gravierende Komplikationen (z.B. Lungenentzündung) bei der Mutter verursachen.

Die passive Immunisierung hält nur einige Wochen an, bis der Körper die inji*zierten Antikörper wieder ausscheidet.

Impfstoffverabreichung

Impfstoffe und Antikörper werden normalerweise durch die Injektion in einen Muskel (intramuskulär) oder unter die Haut (subkutan) verabreicht. Antikörper werden manchmal auch in eine Vene inji*ziert (intravenös). Ein bestimmter Grippeimpfstoff wird in die Nase gesprüht.

Es können auch mehrere Impfstoffe auf einmal verabreicht werden– als Kombinationsimpfstoff oder als individuelle Injektionen an unterschiedlichen Injektionsstellen.

Manche Impfungen werden routinemäßig durchgeführt (d.h., sie werden den meisten Menschen gemäß eines empfohlenen Impfkalenders verabreicht). Zum Beispiel sollten Erwachsene möglichst alle 10Jahre mit dem Tetanus-Toxoid geimpft werden (siehe Centers for Disease Control and Prevention [CDC]: Adult Immunization Schedule by Age). Manche Impfstoffe werden Kindern routinemäßig verabreicht (siehe auch CDC: Child and Adolescent Immunization Schedule by Age).

Andere Impfungen werden normalerweise hauptsächlich bei bestimmten Personengruppen durchgeführt. Zum Beispiel wird der Gelbfieberimpfstoff nur solchen Personen verabreicht, die in bestimmte Teile Afrikas und Südamerikas reisen. Wieder andere Impfstoffe werden nach möglichem Kontakt mit einer spezifischen Krankheit verabreicht. Der Tollwutimpfstoff wird beispielsweise jemandem verabreicht, der von einem Hund oder anderem Tier gebissen wurde, das mit Tollwut infiziert sein könnte.

Einschränkungen und Sicherheitsvorkehrungen für Impfungen

Bei vielen Impfstoffen ist der einzige Grund, nicht geimpft zu werden, Folgendes:

  • Eine schwere oder lebensbedrohliche allergische Reaktion in der Vergangenheit (wie eine anaphylaktische Reaktion) gegenüber dem Impfstoff oder einem seiner Bestandteile

Eiallergien kommen in den Vereinigten Staaten häufig vor. Manche Impfstoffe, beispielsweise die meisten Grippeimpfstoffe, enthalten mikroskopische Mengen an Hühnereiweiß-Antigenen. Laut CDC sollten Personen mit einer Vorgeschichte von Eierallergien den Grippeimpfstoff trotzdem erhalten, unabhängig vom Schweregrad einer früheren Reaktion auf Eier. (Siehe CDC: Summary: ‘Prevention and Control of Seasonal Influenza with Vaccines: Recommendations of the Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP)—United States, 2023-24’.) Alle Impfstoffe, einschließlich des Grippeimpfstoffs, sollten von medizinischen Fachkräften verabreicht werden, die Zugang zu den richtigen Geräten haben, die zur Erkennung und Behandlung einer schweren allergischen Reaktion erforderlich sind.

Bei Vorliegen von bestimmten Krankheiten sollten möglichst keine Lebendimpfstoffe verwendet werden, oder die Impfung mit solchen Präparaten sollte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden:

  • Bei Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), wie z.B. Kortikosteroide und chemotherapeutische Medikamente

  • Bei Vorliegen einer Erkrankung, die das Immunsystem schwächt, wie z.B.HIV

  • Schwangerschaft

  • Bei Entwicklung des Guillain-Barré-Syndroms innerhalb von 6Wochen nach einer früheren Impfung

In manchen Fällen sollten Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, auch keine Impfungen erhalten, die Lebendorganismen enthalten, um einer Ausbreitung von Infektionen vorzubeugen.

Die Gabe von Lebendvirusimpfstoffen ist unter Umständen weniger risikobehaftet, nachdem die Immunsuppressiva wieder abgesetzt wurden oder sich das geschwächte Immunsystem der Patienten wieder ausreichend erholt hat.

Gängige Impfungen bei Kindern

Kinder in den USA in der Regel eine Reihe von Impfstoffen nach einem standardisierten Impfplan (siehe CDC: Vaccines for Your children). Wenn Impfungen versäumt werden, können die meisten zu einem späteren Zeitpunkt nach einem alternativen Zeitplan nachgeholt werden.

Gängige Impfungen bei Erwachsenen

Erwachsenen kann ebenfalls zu bestimmten Impfungen geraten werden (siehe auch CDC: Recommendations for Ages 19 Years or Older). Wenn ein Arzt einen Erwachsenen über Impfungen berät, berücksichtigt er das Alter der Person, ihre Krankengeschichte, ihre Impfungen in der Kindheit, ihren Beruf, ihre geographische Lage, ihre Reisepläne und andere Faktoren.

Trotz der klinischen Leitlinien und der Belastung und Folgen von durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten erhalten manche Erwachsene nicht die empfohlenen Impfungen. In den Vereinigten Staaten bleibt die Durchimpfungsrate (der Prozentsatz der Personen, die bestimmte Impfungen erhalten haben) bei Erwachsenen bei den meisten Impfungen niedrig. Darüber hinaus unterscheidet sich die Durchimpfungsrate für alle Impfstoffe je nach ethnischer Abstammung, wobei die Rate bei schwarzen und hispanischen Erwachsenen im Vergleich zu Weißen insgesamt niedriger ist (siehe CDC: Vaccination Coverage among Adults in the United States, National Health Interview Survey, 2021).

Tabelle

Tabelle

Schutzimpfungen für Erwachsene

Erkrankung*

Wer sollte geimpft werden?

Milzbrand (Anthrax)

Personen, die Anthrax ausgesetzt waren

Personen, die mit Anthraxerregern in Kontakt kommen können, wie z.B.:

  • Ein Teil des Militärpersonals

  • Personen, die in einem Labor arbeiten

  • Tierärzte

Chikungunya

Erwachsene, die in bestimmte Gebiete mit dem Chikungunya-Virus reisen

Labormitarbeiter in den USA

Windpocken (Varizellen)

Alle Erwachsenen, die bisher weder geimpft wurden noch Windpocken hatten

COVID-19

Alle Personen ab 6Monaten (Impfstoff von Pfizer-BioNTech und Moderna)

Alle Personen ab 12Jahren (Impfstoff von Novavax)

Diphtherie

Alle Erwachsenen (normalerweise als kombinierte Impfung auch gegen Tetanus [Td] oder zusätzlich gegen Keuchhusten [Tdap]), wenn sie nicht schon geimpft wurden

Schwangere Frauen sollten während jeder Schwangerschaft Tdap erhalten.

Ebola

Erwachsene in den USA, die ein hohes Risiko für eine berufsbedingte Exposition gegenüber Ebola aufweisen, weil sie in folgenden Bereichen tätig sind:

  • Als Helfer vor Ort bei einem Ausbruch der Ebolavirus-Krankheit

  • Als medizinisches Fachpersonal in bundesstaatlich ausgewiesenen Ebola-Therapiezentren in den USA

  • Als Laborpersonal oder als anderes Personal in den Einrichtungen der Biosicherheitsstufe4 in den USA

  • Arbeit im Labor oder als Hilfskräfte in einer Einrichtung des nationalen Labornetzwerks

Haemophilus-influenzae-B (Hib)-Infektionen (wie Meningitis)

Erwachsene, die nicht geimpft wurden und ein erhöhtes Risiko haben, wie z.B.:

  • Menschen, die keine Milz haben oder deren Milz funktionsgeschädigt ist

  • Personen, die eine Stammzellentransplantation hinter sich haben

Hepatitis A

Erwachsene, die nicht geimpft wurden und ein erhöhtes Risiko haben, wie z.B.:

  • Personen, die in Gebiete reisen, wo die Infektion verbreitet ist oder dort arbeiten

  • Menschen, die illegale Drogen konsumieren

  • Männer, die gleichgeschlechtlichen Sexualverkehr praktizieren

  • Personen mit chronischer Lebererkrankung oder einer hohen Konzentration bestimmter Leberenzyme im Blut

  • Gesunde Erwachsene bis einschließlich 40Jahre, die kürzlich mit dem Hepatitis-A-Virus in Kontakt gekommen sind

  • Personen, die engen Kontakt mit einem adoptierten Kind in den ersten 60Tagen nach der Ankunft des Kindes in den Vereinigten Staaten aus einem Gebiet, in dem Hepatitis A häufig vorkommt, planen

  • Obdachlose

  • Schwangere Frauen, die während der Schwangerschaft ein Risiko für eine Hepatitis-A-Infektion aufweisen (z.B. bei Auslandsreisenden, Drogenkonsumentinnen [inji*ziert oder nicht], Frauen, die bei der Arbeit in Kontakt kommen könnten, Frauen, die einen engen persönlichen Kontakt mit einem international adoptierten Kind erwarten oder Obdachlose) oder bei denen das Risiko besteht, an einer Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus schwer zu erkranken oder zu sterben (wie Frauen mit chronischer Lebererkrankung oder HIV-Infektion)

Hepatitis B

Alle Erwachsenen im Alter von 19–59Jahren und Erwachsene ab 60Jahren mit Risikofaktoren für HepatitisB. Erwachsene ab 60Jahren ohne bekannte Risikofaktoren für HepatitisB können ebenfalls eine Hepatitis-B-Schutzimpfung erhalten. Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Arbeiter im Gesundheitswesen oder im Sozialwesen

  • Reisende in Regionen, in denen diese Infektion verbreitet ist

  • Personen mit einer chronischen Lebererkrankung oder einer hohen Konzentration bestimmter Leberenzyme im Blut

  • Personen mit Niereninsuffizienz, einschließlich dialysepflichtige Personen

  • Personen, die sich illegale Drogen spritzen

  • Personen, die in den letzten 6Monaten mehr als einen Sexualpartner hatten

  • Personen, die auf eine sexuell übertragbare Infektion untersucht oder dagegen behandelt werden müssen

  • Männer, die gleichgeschlechtlichen Sexualverkehr praktizieren

  • Sexualpartner und privater Kontakt mit Personen, die bekannterweise Träger von Hepatitis B sind

  • Personen mit einer HIV-Infektion

  • Diabetiker nach gründlicher Beratung durch ihren Arzt und gemeinsamer klinischer Entscheidungsfindung

  • Personen, die sich (als Patienten, Bewohner oder Mitarbeiter) in Justizvollzugsanstalten oder in Einrichtungen aufgehalten haben, in denen Dienstleistungen für Menschen mit einem hohen Risiko für HepatitisB erbracht werden (z.B. Zentren zur Behandlung von Substanzgebrauchsstörungen, Orte, an denen Personen illegale Drogen spritzen, Hämodialyse-Zentren, Einrichtungen für Personen mit Entwicklungsstörungen, sowie Orte, an denen Personen mit sexuell übertragbaren Krankheiten oder einer HIV-Infektion getestet und behandelt werden)

Humanes Papillomavirus (HPV)

Alle männlichen und weiblichen Personen im Alter bis zu 26Jahren, die bisher nicht geimpft worden sind (typischerweise im Alter von 11 bis 12Jahren)

Alle Erwachsenen im Alter zwischen 27 und 45Jahren sollten mit ihrem Arzt darüber sprechen, ob sie geimpft werden sollten.

Personen mit einem geschwächten Immunsystem, einschließlich HIV-Infizierten

Grippe (Influenza)

Alle ab einem Alter von 6Monaten

Masern

Alle Erwachsenen, die im Jahr 1957 oder später geboren wurden, sofern sie nicht eine Impfung mit einer oder mehreren Dosen des Masern-, Mumps- und Röteln-Impfstoffs (MMR) nachweisen können oder Labortests Hinweise auf eine Immunität gegen Masern geben

Wird immer als Kombinationsimpfstoff zusammen mit Impfstoffen gegen Mumps und Röteln verabreicht (nicht als Einzelimpfstoff erhältlich).

Meningokokkenmeningitis

Bestimmte Personen über 55Jahre

Auf Wunsch Personen im Alter von 16 bis 23Jahren

Erwachsene mit erhöhtem Risiko, wie:

  • Menschen, die keine Milz haben oder deren Milz funktionsgeschädigt ist (einschließlich Sichelzellanämie)

  • Personen mit einer HIV-Infektion

  • Personen, die Eculizumab oder Ravulizumab einnehmen (Medikamente zur Hemmung des Komplementsystems)

  • Personen, die in einem Mikrobiologielabor arbeiten und routinemäßig mit den Bakterien in Kontakt kommen

  • Jugendliche, die bisher noch nicht geimpft wurden

  • Hochschulstudenten im ersten Studienjahr, die in einem Studentenwohnheim leben und höchstens 21Jahre alt sind und nach Erreichen des 16.Lebensjahres noch keine Dosis des Impfstoffs erhalten haben

  • Militärrekruten

  • Reisende in oder Bewohner von Regionen, in denen die Infektion verbreitet ist

  • Personen, die einer Meningitis-Epidemie ausgesetzt waren

Mumps-Virus

Alle Erwachsenen, die im Jahr 1957 oder später geboren wurden, sofern sie nicht eine Impfung mit einer oder mehreren Dosen des MMR-Impfstoffs nachweisen können oder Labortests Hinweise auf eine Immunität gegen Mumps geben

Wird immer als Kombinationsimpfstoff zusammen mit Impfstoffen gegen Masern und Röteln verabreicht (nicht als Einzelimpfstoff erhältlich).

Keuchhusten (Pertussis)

Alle Erwachsenen (normalerweise als Kombinationsimpfstoff Tdap auch gegen Tetanus und Diphtherie), wenn sie nicht schon geimpft wurden

Schwangere Frauen während jeder Schwangerschaft

Pneumokokken-Infektionen (wie Meningitis oder Lungenentzündung)

Alle Personen im Alter ab 65Jahren

Erwachsene im Alter von 19 bis 64Jahren mit bestimmten Erkrankungen oder anderen Risikofaktoren, wie z.B.:

  • Chronische Herz-, Lungen- (einschließlich Asthma und Emphysem), Nieren- oder Lebererkrankung

  • Diabetes

  • Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeitsleckage

  • Personen mit geschwächtem Immunsystem (einschließlich Personen mit HIV-Infektion, Leukämie, Lymphom oder Krebs, Personen, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken [Immunsuppressiva], und Personen, die bestimmte Organtransplantate erhalten haben)

  • Menschen ohne Milz oder deren Milz funktionsgeschädigt ist (einschließlich jene mit Sichelzellenkrankheit)

  • Cochlea-Implantat

  • Alkoholkrankheit

  • Rauchen von Zigaretten

Kinderlähmung

Erwachsene mit erhöhtem Risiko wie z.B.

  • Reisende in Regionen, in denen die Poliomyelitis verbreitet ist

  • Laboranten, die mit dem Polio-Virus arbeiten

  • Personen, die potenziell an Poliomyelitis Erkrankte behandeln

Tollwut

Menschen, die von bestimmten Tieren gebissen wurden

Menschen, die womöglich ein erhöhtes Risiko für eine Exposition gegenüber infizierten Tieren aufweisen, wie

  • Tierärzte und -pfleger

  • Labormitarbeiter, die mit Tieren Umgang haben, die möglicherweise Tollwut haben

  • Menschen, die Höhlen erforschen, in denen Fledermäuse leben

  • Menschen, die sich mehr als 30Tage in Entwicklungsländern aufhalten, wo Tollwut bei Hunden weit verbreitet ist

Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV)

Erwachsene ab einem Alter von 60Jahren, nach Beratung und in enger Abstimmung mit ihrem Arzt

Schwangere in der 32. bis 36.Schwangerschaftswoche zur Vorbeugung einer durch RSV verursachten Erkrankung der unteren Atemwege bei Säuglingen ab der Geburt bis zum 6.Lebensmonat

Röteln (Rubella)

Alle Erwachsenen, die im Jahr 1957 oder später geboren wurden, die keine Impfung mit einer oder mehreren Dosen des MMR-Impfstoffs erhalten haben oder bei denen ein Labortest keine Immunität gegen Röteln nachweist

Frauen, die eine Schwangerschaft planen und keine Immunität gegen Rubella aufweisen

Wird immer als Kombinationsimpfstoff zusammen mit Impfstoffen gegen Masern und Mumps verabreicht (nicht als Einzelimpfstoff erhältlich).

Gürtelrose (Herpes zoster)

Alle Personen im Alter ab 50Jahren

Menschen im Alter ab 19Jahren mit einem geschwächten Immunsystem aufgrund einer Krankheit oder einer Behandlung

Pocken

Wird derzeit nur für Menschen empfohlen, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, mit dem Pockenvirus in Kontakt zu kommen, wie z.B. Laborpersonal, das direkt mit dem Virus und verwandten Materialien arbeitet

Tetanus

Alle Erwachsenen alle 10Jahre (normalerweise als Kombinationsimpfstoff Td gegen Tetanus und Diphtherie sowie zusätzlich auch gegen Keuchhusten als Tdap), wenn sie nicht schon geimpft wurden

Menschen mit einer Wunde, die ein erhöhtes Risiko für Tetanus darstellt, wenn ihre letzte Tetanusimpfung 5Jahre oder länger zurückliegt

Schwangere Frauen sollten während jeder Schwangerschaft Tdap erhalten.

Typhus

Personen, die in Gebiete reisen, wo die Infektion verbreitet ist

Personen mit engem Kontakt zu einem Typhus-Träger

Laboranten, die mit dem Bakterium arbeiten, das Typhus verursacht

Gelbfieber

Personen, die in bestimmte Gebiete von Afrika und Südamerika reisen, in denen die Infektion verbreitet ist

*In den Vereinigten Staaten sind Impfstoffe für diese Infektionen verfügbar.

HIV = humanes Immundefizienz-Virus; Td = Tetanus-Diphtherie; Tdap = Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten.

Sicherheit von Impfstoffen

In den USA wird die Sicherheit von Impfstoffen von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) überwacht. Wenn nach einer Routineimpfung bestimmte Komplikationen auftreten, müssen Ärzte dies im Rahmen des Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) den CDC unter dem Vaccine Safety Datalink (VSD) melden. Wenn nach der Impfung ein gesundheitliches Problem auftritt, können alle Beteiligten– Ärzte, Pflegekräfte oder einfache Bürger– Meldung über das VAERS einreichen. In VAERS-Berichten konnte nicht festgestellt werden, ob ein gesundheitliches Problem durch den Impfstoff verursacht wurde.

Impfstoffe verursachen normalerweise keine Probleme, obwohl leichte Nebenwirkungen wie Schmerzen und Rötung an der Injektionsstelle auftreten können. Manchmal sind Eltern besorgt über die Sicherheit von Impfstoffen für Kinder.

Eine der Hauptsorgen der Eltern ist, dass bestimmte Impfstoffe, wie zum Beispiel der Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) oder Impfstoffe mit Thiomersal (ein Konservierungsmittel auf Quecksilberbasis) das Risiko für Autismus erhöhen könnten.

Viele verschiedene Forschergruppen sind diesen Bedenken nachgegangen und haben den angeblichen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus zur Gänze entkräftet (siehe Bedenken bezüglich Impfungen für Kinder im Manual sowie CDC's Vaccine Safety FAQs for Parents and Caregivers auf der Website der CDC).

Trotzdem haben die meisten Hersteller thiomersalfreie Impfstoffe für die Impfung von Kleinkindern und Erwachsenen entwickelt. Informationen über Impfstoffe, die momentan kleine Konzentrationen von Thiomersal enthalten, sind auf der Webseite der Food and Drug Administration (Thimerosal and Vaccines) erhältlich.

Impfung vor Auslandsreisen

Für Bewohner der Vereinigten Staaten kann es notwendig sein, bestimmte Impfungen vorzunehmen, bevor sie in Gebiete mit Infektionskrankheiten reisen, die normalerweise in den Vereinigten Staaten nicht auftreten (siehe Tabelle zu Impfungen für internationale Reisen). Als Reaktion auf Krankheitsausbrüche wechseln die Empfehlungen ständig.

Die CDC stellen in ihrer Rubrik Travelers’ Health (Gesundheit des Reisenden) die jeweils aktuellen Informationen über Impfungen zur Verfügung. Die CDC bieten außerdem einen telefonischen 24-Stunden-Auskunftsdienst in den USA (1-800-232-4636 [CDC-INFO]) an.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Child and adolescent immunization schedule by age

  2. CDC: Adult immunization schedule by age

  3. CDC: Vaccine safety FAQs for parents and caregivers

  4. CDC: Travelers’ Health: Informationen zu Hinweisen zur Reisegesundheit und darüber, welche Impfungen je nach Reiseziel erfolgen sollten

  5. US-amerikanische Food und Drug Administration (FDA): Thimerosal and Vaccines– Umfassende Informationen über Thimerosal, was es ist, warum es in Impfstoffen verwendet wird, warum es sicher ist und wie viele Impfstoffe inzwischen ohne Thiomerosal hergestellt werden.

  6. Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS): Where and how to report side effects of vaccines

  7. Vaccine Safety Datalink (VSD): Eine kooperative Organisation, die die Sicherheit von Impfstoffen überwacht und beurteilt

  8. Children's Hospital of Philadelphia: Vaccine Education Center

  9. Weltgesundheitsorganisation (WHO): Malaria vaccine implementation programme

  10. European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): Vaccine schedules in all countries in the EU/EEA

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